Spachteltechnik

Untergrund: Ganz glatter Putz, Holz, Metall, Kunststoff (je nach Bindemittel im angewendeten Produkt)
Werkzeuge: Kleine Glättkelle mit abgerundeten Ecken, Stilspachtel, Japanspachtel (alle rostfrei), Kunststoffspachtel
Farben: Komplettsysteme verschiedener Hersteller

Die Spachteltechnik ist eine Wandgestaltung, bei der von den Profis von „Maler Leipzig“ mittels einer Spachtel eine feine Masse aufgetragen und gleichzeitig geglättet wird. Die Spachtelschläge bleiben dabei deutlich zu sehen. Ihre Transparenz ergibt zusammen mit dem Durcheinander und übereinander der Schläge ein sehr faszinierendes, elegantes Bild. Es gibt heute viele Interpretationen dieser klassischen Dekorationstechnik. In diesem Kapitel möchten wir von „Maler Leipzig“ aber nur der glänzende Stucco lustro (blanker Putz) behandeln. Er ist der Klassiker und die edelste unter den Spachteltechniken mit einem ganz eigenen Reiz. Seine Tiefenwirkung ist faszinierend, seine Gestaltungsmöglichkeiten sind vielseitig.

Die Spachteltechnik hat eine lange Tradition, auf die „Maler Leipzig“ im Folgenden kurz zurückblicken möchte. Bereits in Pompeji und Herculaneum schmückte sie die Häuser der reichen Römer. Bei Ausgrabungen der beiden 79 n. Chr. vom Vesuv verschütteten Städte wurde sie wieder entdeckt. Obwohl so alt, passt sie ausgezeichnet in ein modernes Ambiente.

Die ursprüngliche Arbeitsmethode ist sehr zeitaufwendig und kostenintensiv. Zunächst muss der Untergrund ganz glatt gespachtelt und/oder geschliffen werden. Danach folgen mehrere Spachtel- schichten – immer mit Zwischenschliff – aus einer cremigen Masse aus Kalk, Marmormehl und Pigmenten. Das Ergebnis ist nach der Wachspolitur eine hochglänzende, halbtransparente Fläche mit sehr viel Tiefenwirkung.

Die Farbenindustrie, und vor allem die italienische, hat sich in den letzten Jahren Systeme einfallen lassen, die diese Prozedur wesentlich vereinfachen. Das heißt, die Arbeitsgänge werden reduziert, und der Anspruch an die handwerkliche Fertigkeit ist geringer. Die Systeme unterscheiden sich in ihrer handwerklichen Abwicklung und in ihrer Materialzusammensetzung. Den Klassiker mit Kalk, Marmormehl und Pigmenten gibt es ebenso wie Produkte mit Silikat- oder Zementbindemittel oder solche auf Dispersions- beziehungsweise Acrylbasis. Es gibt noch sehr viel mehr Spachteltechnik-Produktsysteme, auf die „Maler Leipzig“ aber hier nicht weiter eingehen möchte. Allen Systemen gemeinsam ist jedoch, da der Untergrund glatt sein muss. Das Vorspachteln und Schleifen geht der kreativen Arbeit immer voraus. Und das kann auf Putzoberflächen ziemlich aufwendig sein. Blechtüren oder Gipskartonwände begnügen sich mit flüssigen oder festen Haftbrücken – je nach Produkt – ohne aufwendige Vorarbeit.

Der gesamte Vorgang kann vier unterschiedliche Arbeitsgänge umfassen (ohne Untergrundvorbehandlung): Vorbehandlung mit flüssigem Haftgrund, Vorspachtelung (ein- bis zweimal), Hauptspachtelung (ein- bis dreimal, auf Wunsch oder aus gestalterischen Gründen auch mehr) oder Politur (auf Wunsch).

Hierbei unterscheiden sich die Produktsysteme, denn nicht alle erfordern vier verschiedene Arbeitsgänge. Nach Erfahrungen von „Maler Leipzig“ kann die Oberfläche bereits nach einem Spachtelgang fertig sein. Der Glanz kommt immer von selbst und kann mit Polituren gesteigert werden. Zwei unterschiedliche Spachtelmethoden sind üblich. Man spachtelt die Fläche in einem Gang komplett und flächendeckend zu (wahlweise auch ein zweites oder drittes Mal). Oder man benutzt die Fleckspachtelmethode: Dabei wird im ersten Spachtelgang die Fläche in dichten Flecken gespachtelt, und im zweiten Arbeitsgang werden die Lücken geschlossen. Die zweite Methode empfehlen wir von „Maler Leipzig“, wenn man mit der Spachteltechnik noch nicht vertraut ist, da es hierbei einfacher ist, einen gleichmäßigen Duktus zu erzielen. Wenn die Spachtelmasse grobkrönige, harte Pigmente und Füllstoffe enthält, bleiben graue Spuren vom Metallabrieb der Spachtel auf der Oberfläche zurück. In diesem Fall sollte man eine Kunststoffspachtel benutzen. Während der Arbeit wird die Spachtel immer wieder mit einer zweiten von Materialresten gesäubert. Sie hinterlassen nämlich, wenn sie antrocknen, Kratzspuren in der Oberfläche, die doch glatt und glänzend werden soll. Durch den Druck der Spachtel oder der Glättkelle entsteht der Glanz von selbst, kann aber durch eine Wachspolitur noch gesteigert werden.

Tipp von „Maler Leipzig“: Die Spachteltechnik gehört, auch wegen ihrer umfangreichen Untergrundvorbereitungen, zu den aufwendigen Gestaltungen. Die Schwierigkeitsgrade sind bei den fertigen Systemen unterschiedlich. Wer sich an dieses Handwerk erst herantasten möchte, versucht es am besten zunächst mit einer kleinen Fläche. Auf den Gebinden stehen sehr präzise Arbeitsanleitungen. Sie vermitteln eine Vorstellung über den Arbeitsaufwand und den Schwierigkeitsgrad des jeweiligen Produkts.