Dispersionsfarben

Diese Farben, man bezeichnet sie auch als Binderfarben, setzt man meistens für den Anstrich von Decken und Wänden ein. Ein Qualitätsmerkmal dieser Werkstoffe ist ihre Beständigkeit gegen mechanische Einflüsse. Es kommt in den definierten Bezeichnungen „wisch-fest“, „waschfest“ und „scheuer-fest“ zum Ausdruck. Das Prädikat „scheuerfest“ weist auf die strapazierfähigsten Anstriche hin.
Farben unterscheiden sich darüber hinaus auch dadurch, dass sie unterschiedlich gut decken – ein Anhaltspunkt dafür, wie viele Farbschichten aufgetragen werden müssen, damit nichts mehr vom Untergrund durchschimmert.
Je besser eine Farbe deckt, umso weniger oft müssen Sie streichen.
Farbe mit hoher Deckkraft spart also Arbeit und Geld.
Neben diesen Qualitäten gibt es im Handel noch diverse Farben für spezielle Einsatzbereiche, wie beispielsweise Fassadenfarben oder auch Farben für Feuchträume, in denen es an kalten Außenwänden zu Schimmelpilzbefall kommen kann.

Neben der „konventionellen“ Ausführung gibt es tropfgehemmte Dispersionsfarben. Wegen der vergleichsweise festen Konsistenz dieser Farbe fällt es dem ungeübten Maler leichter, Tropfen und Spritzer zu vermeiden. Allerdings ist derartige Farbe auch deutlich teurer.Ein unter ökologischen Aspekten wichtiger Punkt sind die Ausdünstungen der frischen Farbe.

Früher wurde jede Farbe unter Verwendung von mehr oder minder gesundheitsbelastenden Lösungsmitteln hergestellt. Nach der Verarbeitung verdunsteten die Lösungsmittel noch über einen längeren Zeitraum: Es roch „nach Farbe“.
Moderne Farben können ohne Qualitätseinbußen auf derartige Stoffe verzichten beziehungsweise mit extrem wenig davon auskommen – hier verwendet man als Hauptlösungsmittel Wasser.
Dispersionfarben kann man bereits fertig gemischt in unterschiedlichen Farbtönen erhalten.

Preiswerter ist jedoch das Abtönen mit speziellen Abtönfarben, die einfach der weißen Dispersionsfarbe zugegeben werden, bis der gewünschte Farbton erzielt ist.Allerdings muss man bei dieser Methode des Abtönens genau den Bedarf an Farbe ermitteln – man bekommt einen einmal eingestellten Farbton nämlich nie wieder-ganz genau hin.Nicht getrocknete Dispersionsfarben sind wasserlöslich. Dadurch kann man auf einfache Weise durch Hinzumischen von Wasser dickflüssige Farbe streichfähig machen.

Auch die Beseitigung von frischen Farbspritzern und die Reinigung des Werkzeugs sind problemlos. Getrocknete Dispersionsfarbe kann man allerdings nur noch mechanisch entfernen. Da dieFarbe schnell trocknet, sollte man bei längeren Arbeitsunterbrechungen die mit Farbe in Berührung gekommenen Arbeitsgeräte in einen mit Wasser gefüllten Eimer legen.
Bevor man weiterarbeitet, lässt man die Werkzeuge gründlich ab-tropfen, damit die Farbe auf dem Pinsel oder der Rolle nicht ungewollt dünnflüssig wird und dann tropft und zudem schlechter deckt.
Früher verwendete man für Wand- und Deckenanstriche im Innenbereich Leimfarben. Diese sind zwar preiswert, aber nicht strapazierfähig und jederzeit mit Wasser ablösbar.