Untergrund: Putz, Rauhfaser, Gipskarton
Werkzeuge: Ovalbürste, großer Flächenstreicher, Naturschwamm
Farben: Kalkkasein-, Silikat-, Dispersions-, Acryl- und Kasein (Plaka) lasur
Eine Lasur ist ein Farbauftrag, bei dem der Untergrund durchschimmert. Die Lasur kann ganz zart sein und wie ein fast durchsichtiger Schleier die Wand überziehen. Oder sie ist so intensiv, das der darunterliegende, deckende Anstrich gerade noch zu erkennen ist.
Im Hinblick auf die Lasurtechnik herrscht weit verbreitete Ehrfurcht. Die distanzierte Haltung zu dieser (in jeder Hinsicht) reizvollen Maltechnik hat ihren triftigen Grund. Ob eine Lasur gelingt, hängt nämlich nicht nur davon ab, wie virtuos der Maler sein Werkzeug einsetzt, sondern auch davon, was der Untergrund an hartnäckigen Schwierigkeiten bereithält.
Putzausbesserungen, zugemörtelte Lichtleitungsschlitze und zugegipste Löcher bestehen aus unterschiedlichen Materialien mit ungleichem Saugverhalten. Je saugender der Untergrund, um so dunkler erscheint die Lasur, weil die Farbe dort rasch stehen bleibt und nicht ausreichend vertrieben (verteilt) werden kann. An solch einer nicht vorbehandelten Wand zaubert also eine Lasur alle baulichen Eingriffe der Vergangenheit wie auf einer Landkarte ablesbar hervor. Das bedeutet für die entschlossenen Maler und Lasierer von Maler Leipzig, obligatorisch zu handeln und sich die Mehrarbeit einer Grundierung nicht zu ersparen.
Die Vorbehandlung bewirkt bei der Mauer ein gleichmäßiges, geringes Saugverhalten. Zusammen mit einer lange offenen (langsam trocknenden) Lasurfarbe gelingt dann der gleichmäßige Anstrich. Unregelmäßige Oberflächenstrukturen weisen nicht nur ein ungleichmäßiges Saugverhalten auf, sie haben auch ein scheckiges Lasurbild zur Folge. Glatte Gipsspachtel zwischen körnigen Putzoberflächen bleiben unübersehbar ein Fremdkörper.
Die geringsten Hindernisse für die Lasurtechniken sind daher in Neubauten oder neu verputzten Räumen anzutreffen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, beschränkt sich auf diese Gegebenheiten. Der Reiz der Lasur liegt in ihrer Tiefenwirkung, die den Wandanstrich fast dreidimensional wirken lässt und ihn dadurch reizvoll belebt. Die Tiefenwirkung kann durch mehrere übereinander liegende Lasuren gesteigert werden.
Weitere Beispiele für Lasier- Variationen:
- Mehrere, gleiche Lasuren übereinander, die Lasur wird farbintensiver, gleichmäßiger und deckender.
- Helle Lasur auf dunklem Grund
- Dunkle Lasur auf hellem Grund
- Zwei verschiedenfarbige Lasuren, Nass in Nass verlaufend z.B. Komplementärfarben
- Zwei oder mehr verschiedene Lasurfarben übereinander, Ton in Ton.
Lasieren mit der Ovalbürste oder einem breiten Flächenstreicher
Mit diesen Pinsel fährt man in regelmäßigen, kurzen Schlägen im Kreuzschlag; über den trockenen Grundanstrich. Dabei wird Nass in Nass gearbeitet, da an bereits getrockneten Lasurpartien erneute Arbeitsansatz deutlich zu sehen wäre. Notfalls wird zu zweit gearbeitet. Ein unregelmäßiger Bürstenstrich fällt bei einer stark pigmentierten Lasur eher auf als bei einem zarteren
Farbton, der durch zweimaliges Auftragen die gleiche Farbintensität bei gleichmäßigerem Erscheinungsbild bekommt. Eine Lasur muss nicht immer völlig ebenmäßig ausfallen. „Gewolkt“ ist ebenfalls beliebt. Dabei wird die Farbe nicht so intensiv vertrieben. Das Gesamtbild muss aber gleichmäßig, nicht gescheckt, ausfallen. Das heißt, auch eine wolkige Lasur hat ihre
Regelmäßigkeit. Eine leicht erhöhte (nicht unregelmäßigere) Saugfähigkeit der Wand und ein gröberer Putz kommen dem gewolkten Duktus entgegen.
Lasieren mit dem Naturschwamm
Mit dem Naturschwamm soll eine gewolkte Textur erzeugt werden. Dazu wird der mit Lasurfarbe getränkte und leicht ausgedrückte Schwamm in kleinen, kreisenden Bewegungen über die Wand gerieben. Ein zweiter Auftrag nach dem Trocknen erzielt einen farbintensiveren, regelmäßigeren Auftrag. Die Lasurfarbe muss ausreichend abgebunden sein, damit der zweite Arbeitsgang (nach dem Trocknen) nicht die erste Lasur aufreibt. Lasuren sehen im nassen Zustand sehr unruhig aus, werden aber mit zunehmendem Trocknen gleichmäßiger.
Granieren
Granieren zählt ebenso zu den Lasurtechniken. Maler Leipzig beschreibt es so: Granieren ist das Wischen einer Lasur- oder Deckfarbe mit modlerartigen Pinsel (sehr platten Flachpinseln) über eine möglichst grobkörnige Fläche, wobei nur die erhabenen Stellen des Untergrundes erfasst werden. Eine Arbeitstechnik, die zur dekorativen Flächenbelebung dient. Es gibt noch eine zweite gebräuchliche Art zu granieren. Dabei wird die Ovalbürste oder der breite Flächenstreicher nur an den Borstenspitzen leicht benetzt so das der Borstenbereich auch nach dem Trocknen der Farbe noch als solcher zu sehen ist. Wie beim üblichen Lasieren wird die Farbe in kurzen, regelmäßigen Kreuzschlägen aufgetragen. Aus etwas größerem Abstand betrachtet- etwa zwei bis drei Meter Entfernung- verschwimmen die Borstenspuren zu einer gleichmäßigen Lasur.